Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck: das Unternehmen im Porträt

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Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck – oder Holtzbrinck Publishing Group – gehört zu den größten Medienunternehmen im deutschsprachigen Raum und steht hinter diversen bekannten Verlagen, Publikationen und Online-Angeboten. Der Konzern ist weniger bekannt als andere Verlage seiner Größenordnung und wird deshalb auch als der „unbekannte Riese“ unter den großen Medienhäusern Deutschlands bezeichnet. Holtzbrinck hat seinen Hauptsitz in Stuttgart und ist in mehr als 80 Ländern weltweit tätig. Wir stellen Ihnen das Unternehmen im Porträt vor.

In diesem Verlag erscheinen wichtige Zeitungen wie Die ZEIT, zudem steckt das Unternehmen hinter einigen der bedeutendsten Buchverlage. Und dennoch kennt kaum jemand die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, die zu den größten Medienunternehmen in Deutschland gehört und etliche Tochterfirmen und Beteiligungen weltweit besitzt. Darunter bekannte Buchverlage wie der S. Fischer Verlag, der Rowohlt Verlag, Kiepenheuer & Witsch, Droemer Knaur und der Argon Verlag. Die Unternehmensgruppe unterteilt sich in mehrere Geschäftsbereiche: einerseits die Publikumsverlage, den Bereich Bildung und Wissenschaft, Zeitungen und Wirtschaftsinformationen sowie elektronische Medien und Services. Holtzbrinck hat bei einigen Zielgruppen wie etwa Geschäftsleuten und Wissenschaftlern die Position eines Marktführers inne.

Derzeit beschäftigt die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck um die 17.000 Mitarbeiter und macht einen Umsatz von über 1,4 Milliarden Euro (ohne Joint Venture Springer Nature – Stand 2019). Das Vermögen der Holding liegt bei über 2,4 Milliarden Euro. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte des Unternehmens bereits 1931, als Georg von Holtzbrinck ein Unternehmen für Zeitschriften- und Buchabonnements eröffnete. Die Verlagsgruppe wurde 1948 gegründet, 1971 folgte die Holding. Heute führen die Geschwister Stefan von Holtzbrinck und Monika Schoeller das Unternehmen als Gesellschafter, nachdem Dieter von Holtzbrinck im Jahr 2006 ausgeschieden ist und im Jahr 2009 einige Verlage und Publikationen in der Dieter von Holtzbrinck Medien GmbH gebündelt hat.

Unternehmensbereiche der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck

Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck hat zahlreiche Tochterunternehmen, die sich zu unterschiedlichen Unternehmensbereichen ordnen lassen. So lässt sich der Holtzbrinck Verlag grundsätzlich in mehrere übergeordnete Geschäftsbereiche untergliedern. Dazu zählen zum einen die Buchverlage, die Zeitungsverlage, das Digitalgeschäft, die Entwicklung von Bildungsinhalten, Digital Science sowie Investments und Venture Kapital. In jedem dieser Sektionen gibt es zahlreiche nationale und internationale Engagements.

Die Unternehmensbereiche im Überblick

  • Buchverlage
  • Zeitungsverlage
  • Digitalgeschäft
  • Bildungsinhalte für den US-Markt
  • Digital Science
  • Investments und Venture Kapital

Buchverlage

Ein wichtiges Standbein der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck sind die Buchverlage. Einige der wichtigsten deutschen Publikumsverlage gehören zur Unternehmensgruppe. Dazu zählen etwa der renommierte Buchverlag S. Fischer, der Rowohlt Verlag, Kiepenheuer & Witsch, Droemer Knaur, der Argon Verlag und international etwa macmillan Publishers und St. Martin’s Press. Besondere Bedeutung hat seit vielen Jahren der Rowohlt Verlag. 1984 kaufte Holtzbrinck den 33 Prozent Anteil von der New York Times. Mit diesem Deal begann die internationale Expansion der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck in den englischen Sprachraum.

Zeitungsverlage und Zeitungen

Herzstück des Zeitungsgeschäfts ist die ZEIT Verlagsgruppe. Sie gehört mit 2 Millionen Leserinnen und Lesern sowie 12 Millionen Online-Nutzern pro Woche zu den größten Verlagen in Deutschland. Diesem Tochterunternehmen kommt innerhalb der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck besonderer Wert zu.

Anders sieht es im restlichen Zeitungsgeschäft aus. Seit 2009 gibt es in diesem Bereich eine starke Umstrukturierung. Dieter von Holtzbrinck übernahm einen guten Teil des Zeitungsgeschäfts, darunter den kompletten Handelsblatt Verlag und die Hälfte des ZEIT Verlags. Aus dem Geschäft mit Tageszeitungen zieht sich die Unternehmensgruppe in den letzten Jahren immer weiter zurück. Viele Tageszeitungen wie etwa die Saarbrücker Zeitung und der Trierischer Volksfreund wurden im Zuge der Neustrukturierung verkauft.

Digitalgeschäft

Eine Schlüsselrolle innerhalb der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck spielt die Tochtergesellschaft Holzbrinck Digital, zu der zahlreiche bekannte Online-Angebote wie etwa NetDoktor, pflege.de und gutefrage.net gehören. Holtzbrinck Digital ist die strategische Internet-Beteiligungsholding und ist in drei Divisionen organisiert: Digital Science, Digital Education und Digital Content.

In den Bereich Digital Science zählen unter anderem die Unternehmungen Altmetric, figshare, readcube, überResearch und BIORAFT. Im Bereich Digital Education sind dies etwa macmillan learning, iversity, MIAMED, Lecturio und Bettermarks. Größere Bedeutung im deutschen Sprachraum hat die Sparte Digital Content. Dazu zählen die bekannten Online-Angebote gutefrage.net GmbH, NetDoktor, Searchmetrics, neopubli und epubli.

Holtzbrinck Ventures: Investments und Venture Capital

Das Tochterunternehmen Holtzbrinck Ventures investiert erfolgreich in Zukunftstechnologien und Startups, um in zukunftsträchtigen Branchen Fuß zu fassen. So investierte die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck in vielversprechende junge Unternehmen, die vorwiegend Online tätig sind. Hierzu zählen etwa Rocketinternet Capital Partners, Kaizen, der Limousinen-Vermieter Blacklane, den Kreuzfahrt-Anbieter Dreamlines, Flixbus, Groupon (bereits Exit), Sum Up, Westwing und Zalando (bereits Exit). Mit den Investments sichert sich Holzbrinck Zugang zu zukunftsträchtigen Märkten, die häufig auch jenseits des Verlagsgeschäfts liegen.

Zeitschriften aus der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck bei Presseplus

Bei Presseplus können einige Titel aus der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck im Abonnement bestellt werden. Allen voran ist hier Die ZEIT und einige Spezialzeitschriften wie ZEIT Wissen, ZEIT Leo, ZEIT Campus und ZEIT Studienführer zu nennen. Daneben erhalten Sie die Zeitschrift Spotlight, Adesso (Italienisch), Ecos (Spanisch), Ecoute (Französisch), Spotlight (Englisch) und Business Spotlight. Die Zeitungen Handelsblatt und Wirtschaftswoche gehören nicht mehr zur Verlagsgruppe, sondern zur Dieter von Holtzbrinck Medien GmbH.

Geschichte der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck

Die Geschichte der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck begann 1931, als der gleichnamige Firmeninhaber mit dem Aufbau eines Zeitschriften- und Buchwerbungsgeschäfts begonnen hat. Der Erfolg stellte sich schnell ein und 1936 konnte die Deutsche Verlagsexpedition (Devex) übernommen werden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Neustart des Unternehmens mithilfe der Stuttgarter Hausbücherei begangen, die 1948 gegründet wurde. Sie wurde 1959 zum Deutschen Bücherbund, der zum Erfolgsgarant für den Verlag wurde und in den 60er Jahren die Zukäufe des S. Fischer Verlags sowie Beteiligungen an den Verlagen Rowohlt, Droemer Knaur und Kindler ermöglichte.

Damals stieg Holtzbrinck auch bei der Saarbrücker Zeitung und beim Handelsblatt ein. Bis in die 80er Jahre wurden etliche Zeitungen oder Verlage durch die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck übernommen oder Beteiligungen an ihnen aufgebaut. Das Unternehmen expandierte in die USA und übernahm dort bis in 90er Jahre mehrere Verlage wie Scientific American, Henry Holt, Farrar Straus Giroux und Macmillan Publishers. In den 2000er Jahren änderte sich das Geschäft und der Verlag strebte mehr und mehr in die digitale Welt.

Fazit: die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck auf dem Weg in die Zukunft

Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ist nach wie vor eines der wichtigsten Medienhäuser in Deutschland. Wenngleich auch heute noch viele Printprodukte im Angebot sind, hat sich das Unternehmen in den letzten Jahren deutlich breiter aufgestellt und ist zu einem digitalisierten Medienunternehmen geworden, das in zahlreiche zukunftsträchtige Geschäftsfelder und viele Online-Angebote investiert.

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